Druckbare Version des Themas
Hier klicken um das Thema im Original Format zu betrachten.
Ring der Heiler > Allgemeine Diskussion > Konzeptidee: Seelenheiler


Geschrieben von: Herr Pflaume am Jul 6 2009, 01:23 AM
Hallo,

mich beschäftigt seit einiger Zeit die Idee, einen Seelenheiler zu spielen, also eine Art frühzeitlichen "Psychologen" (ohne es dabei bei diesem Namen zu nennen).
Was mir dabei vorschwebt sind Dinge wie Betreuung während und Nach der Heilung, und dem Helfen bei allerlei Problem geistiger Natur.
Hierbei stellt sich mir die Frage, ob es dafür einen überhaupt einen "Markt" gibt oder ein solches Konzept ankommen würde, es ist ja doch ziemlich von den Mitspielern und auch dem eigenen Einsatz abhängig, zudem ist es auch kein Konzept, welches fast überall gebraucht wird. Kämpfer sind auf fast jeder Con vorhanden, ebenso werden dort dann auch automatisch Heiler gebraucht.

Hättet ihr Ideen, wie man so etwas besonders gut umsetzen könnte? Gerade auf Großcons (wie dieses Jahr das Conquest) würde es sich ja anbieten, sich in einem Lazarett breit zu machen.

Was für Utensilien wären unverzichtbar? Ich hätte hier vor allem an ein oder mehrere Notizbücher und einige Pülverchen, Fläschchen gedacht, die man seinen Kunden verabreichen könnte. Wie könnte man seinen Beruf besonders in der Kleidung darstellen (wobei ich mich grundsätzlich an das Spätmittelalter anlehne)?

Ich fände diese Rolle aus aktiver wie passiver Sicht recht interessant, sehe jedoch Probleme in der tatsächlichen Spielbarkeit.

Was haltet ihr grundsätzlich von der Idee, fällt euch etwas besonderes dazu ein?

Viele Grüße

Dominik

Geschrieben von: Nevalor am Jul 6 2009, 06:54 AM
Hallo Herr Pflaume,

Das klingt tatsächlich interessant aber ich teile deine Bedenken vonwegen der Spielbarkeit. Auf den Con's die ich bisher so erlebt habe wärst du mit dieser rolle nicht weit gekommen bzw halt einfach nicht gebraucht worden. Drachenfest und mehr noch Mythodea sind da sicher eine Möglichkeit da dort fast alles gebraucht und gemacht wird.

Ich würde auf Pülverchen und Fläschchen verzichten. Du bist Seelenheiler und kein Alchemist. Lass ihnen ihre Arbeit ;-)
Stattdessen mach dir Patientenunterlagen zu jedem Einzelnen und viele Notizen. Diese kannst du dann auch mit dem Arzt und Alchemisten deines Vertrauens besprechen.

Geschrieben von: Valerian am Jul 6 2009, 10:51 AM
Das Problem ist wohl eher daß die meisten Helden einfach to tough sind uns abgeschlagene Gließmaßen und halb fehlende Brustkörbe locker wegstecken. Ich weiß nichtz inwieweit ein Held zugeben würde daß er Probleme mit dem Umstand hat, daß er 20 Orks abgeschlachtet hat oder knapp dem Tode entronnen ist.

Wenn ich also vermuten darf werden deine Interaktionsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sein. Wer möchte sich IT und OT schon gern auf eine Psychologenbank legen...auf einem Live, ...in halber Öffentlichkeit.....

Ich will dir deine Idee nicht vermiesen aber ich habe da so meine Bedenken um ehrlich zu sein.

lg

Thomas aka Valerian

Geschrieben von: Askir am Jul 6 2009, 11:59 AM
An sich müsste ein Markt da sein, denn wenn man bedenkt, dass ein Charakter innerhalb weniger Monate auf Schlachtfeldern steht, Dämonen erblickt, Visionen hat, Untoten begegnet, ... leider sind Traumata seltener, als sie es sein sollten. Aber ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, ob ich mit jedem Charakter ein Traumata spielen wollte.

Andererseits sind Phobien oder Lebenskrisen, wenn ich so in meinen Bekanntenkreis schaue, gar nicht so selten. Nur ist das eher OT-Wissen um ihre IT-Probleme psychologischer Art. Es wäre aber sicher interessant, wenn es für solche Probleme einen Ansprechpartner geben würde - nur stellt sich die Frage, ob die Leute auch zu ihm gehen würden und bereit sind einem Fremden das erforderliche Vertrauen entgegen zu bringen.

Außerdem ist das eine Aufgabe, die oft im Rahmen der Seelsorge auch vom Klerus geleistet wird bzw. werden sollte. Wobei das natürlich dann eher auf den jeweiligen Glauben gegründet ist und nicht auf der Wissenschaft.

Ich war aber auch mal auf einem Con, einer Heilerakademie, in der es eine "Verwahranstalt" für die geistig kranken Patienten gab. Es gab auch Patientenakten, in denen unter anderem die Arten der Behandlung (kalte Bäder, Anwendungen der Vier-Säfte-Lehre, Drehstuhl, ...) aufgeführt waren.

Bei einem anderen Con gab es einen geistig verwirrten NSC, der sich leider später umgebracht hat - nachdem er mit einigen Klerikern gesprochen hatte, die ihn zumindest dazu gebracht haben, dass der Grund seiner Verwirrung aufgedeckt wurde (ein von ihm begangener Mord).

Ich stimme meinem Vorschreiber zu, dass man Pulver, etc. den Alchimisten überlassen sollte bzw. mit diesen zusammen arbeitet. Wichtig wäre ebenso wirklich Krankenakten zu führen, denn es ist ja ein Gebiet, das noch viel Forschung benötigt, weshalb man auch entsprechend schöne Abhandlungen über Verwirrungen des Geistes schreiben kann.

Als Behandlungen würde sich sicher die Vier-Säfte-Lehre und damit der Ausgleich der Säfte anbieten als auch der Aderlass, weil ja auch zuviel Blut Einfluss auf den Geist haben kann. Also Sachen in der Richtung über die Gespräche hinaus.

Ergo: Ich denke es gibt Potential und fände es mal ein interessantes Konzept, wenn man sich nicht nur auf die Behandlung beschränkt und erwartet, dass die Leute zu einen kommen. Es wäre eine Möglichkeit den Charakter auch stark als Forscher / Gelehrter anzulegen, der neugierig und aktiv in diese Richtung forscht und die Ergebnisse auch niederschreibt bzw. publiziert.

Zu der Art der Heilung gibt es auch interessante Passagen im Text der folgenden PDF-Datei: http://api.ning.com/files/DbrwTSp7ycNxRU6kRpFM2R6FmxnpAtJZbNCskAY2da-gmCKKP-emH2ob*X-QfSzrDRbrIHIEJlt*9l0UZiuKES41Mvy1t60Y/Heilkundeinternet.pdf

Geschrieben von: Igi am Jul 6 2009, 12:59 PM
Ich persönlich fände so ein Konzept ne schöne Bereicherung. Im eigenen Interesse würde ich dir aber raten das mehr als ne Art Spezialisierung zu betreiben, so das du auch als normaler Heiler oder Frontheiler arbeiten kannst.
Und wenn man weiß das du dann sozusagen der Arzt für die Seele bist und es dann einen entsprechenden Fall hat, können deine Kollegen dich ja zur rate ziehen bzw die Patienten zu dir schicken.
Und wenn es keine Patienten gibt, dann hast du wenigstens noch so ne beschäftigung.

Geschrieben von: Miriel am Jul 6 2009, 02:32 PM
Was der Igi sagt smiley.gif!

Ich finde die Konzeptidee schön und würde mich freuen einem solchen spezialisiertem Heiler zu begegnen und mit ihm zu spielen. Was die anderen sagen stimmt natürlich auch, es laufen einfach zu viele Helden rum, die den Kontakt mit Untoten, Geistern und riesigen Übermächten sowie grausamen Schlachten einfach mit einem Zwinkern wegstecken. Das finde ich schade...

Für mehr Schwächen im Larp!

Aber ich denke, dass das Konzept durchaus Anklang finden könnte, gerade in den Lazaretten. Auf dem Schlachtfeld selbst hat das Ganze wahrscheinlich wenig Sinn, da herrscht einfach zu viel Hektik und Chaos. Dennoch bin ich der Meinung, dass du dir selbst und auch anderen damit sehr viel Spielspaß bringen kannst.

Viel Erfolg mit deinem Konzept und ggf sieht man sich ja auf dem CoM.

LG
Anne

Geschrieben von: Herr Pflaume am Jul 8 2009, 01:49 PM
Hallo und danke für die Antworten.

Leider hat sich mein Verdacht bestätigt, demnach werde ich wohl das Konzept etwas abändern.
Ich denke mal, dass ich in die Richtung theoretischer Heiler, Forscher gehen werde und die theoretischen Aspekte der Heilung niederschreiben werde. Das schließt dann auch nicht aus mal Hand anzulegen, wenn Not am Manne ist.

Notizbücher und IT-Dokumente für eine kleine Privatschriftensammlung sind bereits in der Herstellung, danke auch an Askir für den tollen Link zu dem Buch.

Ich habe ein paar Zeichnungen gefunden, z.B.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7f/Govard_Bidloo_t87.jpg
und http://www.nlm.nih.gov/exhibition/historicalanatomies/bidloo_home.html

Was haltet ihr davon, sowas Großformatiger (etwa A3) auszudrucken und schön herzurichten? Die Zeichnungen sind zwar um 1680 entstanden, aber auf einem urigen Papier kann ich sie mir doch recht urig vorstellen... oder sind sie doch schon zu modern?

MfG

Geschrieben von: Miriel am Jul 8 2009, 02:54 PM
Hallo!

Also ich finde die Zeichnungen klasse und würde mich freuen sowas auf einem Con zu sehen. Da kann man dran fachsimpeln, sie anschauen und sich als Nicht-Heiler schön gruseln wink2.gif.

Klasse Idee!

Lg
Anne

Geschrieben von: Askir am Jul 8 2009, 04:24 PM
QUOTE (Herr Pflaume @ Jul 8 2009, 01:49 PM)
... und http://www.nlm.nih.gov/exhibition/historicalanatomies/bidloo_home.html ...

Diese Seite habe ich auch schon durchforstet und meiner Ansicht nach bietet sie die beste Sammlung an solchen Zeichnungen im Netz. Da sind auch mittelalterliche Sachen dabei, während einige Sachen dann für mich doch etwas zu modern wirken - das ist aber subjektives Empfinden. Absolut empfehlenswert!

Habe auch ein Buch mit vielen dieser Zeichnungen, das gerade im OP-Zelt auf jeden Fall was her macht. Auch wenn man diese Bilder auf größeres Format (DIN A2 oder größer) bekommt und in einem Zelt aushängt würde das sicher toll aussehen ...

Geschrieben von: Lares am Jul 8 2009, 05:09 PM
Ich glaube mich dunkel daran zu erinnern, letztes Jahr mehrere Ausdrucke in A1 mitgebracht zu haben old.gif

Geschrieben von: Herr Pflaume am Jul 8 2009, 09:08 PM
Hallo,

sehr schön, dann werde ich morgen gleich mal nach der Klausur zum Copyshop (ist ja zum Glück in FH-Nähe) gehen... Ich glaube bloß, dass sich die Bilder auflösungsbedingt nicht viel größer als A3 ausdrucken lassen. Und dann ab ins Kaffeebad.

MfG

Geschrieben von: Valerian am Jul 13 2009, 09:37 AM
Kaffeebad?

Geschrieben von: Herr Pflaume am Jul 13 2009, 09:58 AM
Hallo,

durch das Färben mit Kaffee kann man meiner Meinung nach am schnellsten und einfachsten Papier färben und alt werden lassen. Eine Seite Papier muss nur 1-2 Minuten in einen Behälter mit Kaffee um die Farbe anzunehmen. Da das Papier auch anfängt aufzuquellen reißen die Seiten beim einrollen etwas ein. Schon schaut das Papier etwa 70 Jahre älter aus wink2.gif
http://ubuntu-pics.de/bild/18507/13072009225_116Rcc.jpg
http://ubuntu-pics.de/bild/18508/13072009226_NmXvNp.jpg
http://ubuntu-pics.de/bild/18509/13072009227_mQLjLz.jpg

Bei ganzen Büchern ist das etwas kritischer. Man muss es schaffen alle Seiten zu färben ohne das Buch zu lange im Kaffee zu haben _und_ das Buch nachher wieder trocken bekommen, sonst hat man später einen Papierhaufen. Diesen Versuch würde ich zu 50% geglückt zählen, die Bindung hat doch sehr gelitten.
In Wirklichkeit ist die Färbung auch etwas besser zu sehen.
Das ist sicherlich nicht die Beste Methode um Papier einzufärben, aber ich denke mal eine der schnelleren.

MfG

Powered by Invision Power Board (http://www.invisionboard.com)
© Invision Power Services (http://www.invisionpower.com)