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Johann |
Geschrieben am: Jun 9 2006, 11:12 AM
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![]() Heiler ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 40 Mitgliedsnummer.: 48 Mitglied seit: 22-May 06 ![]() |
Moin.
Ich sehe die "Professionalisierung" der Medizin (vor allem der Gefechtsfeldmedizin) im Larp mit zunehmender Skepsis! Es fing vor Jahren damit an, als ich mal als Medicus zu Genesung die Anlage eines Tieres (Hund) auf eine schwelende Wunde empfahl. Die übliche Schwesternschülerin, erstes Lehrjahr (IT Abenteurerin) empfahl mir dann allen ernstes IT!!! eine "antiseptische Wundbehandlung, regelmäßige Keimfreie Spülung und sterile Verbände..." Na, wie ambientegerecht. ![]() Und mittlerweile ist die Aufteilung in vorgezogene Verwundetennester, HVPL (Hauptverbandplatz), mit kommunizierenden, hochspezialisierten Trägertrupps, etc. ja leider auch schon Larp-Realität. Ja, im echten Leben macht das alles Sinn - aber bitte, bitte macht nicht auch noch das Lazarettspiel durch ein überoptimiertes Versorgungswesen kaputt. Hier dürfen blutige Verbände alles vollsauen, Sägemehlhaufen auf dem Boden mit Blut durchtränkt sein und Amputate in der Ecke liegen. und die verwundeten ohne optimales "Heiler - Krankenverhältnis" vor sich hinsiechen. Gruß, Danny -------------------- meum est propositum in tabernam mori
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Lares |
Geschrieben am: Jun 9 2006, 12:30 PM
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![]() Antagonist ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 1901 Mitgliedsnummer.: 2 Mitglied seit: 15-August 05 ![]() |
Ich sehe einen Unterschied zwischen Professionalisierung und Modernisierung. Viele Heiler streben IT nach Professionalisierung, also danach "besser zu werden". Gleiches gilt natürlich für viel Organisationen, grade militärische; darum glaube ich, dass "Trägertrupps" schlicht Teil eines Versuchs ist, die Effizienz zu steigern. Das gabs auch schon in der Antike in ähnlicher Form (wenn auch zugegebenermaßen eher selten). Außerdem ist es auch immer eine sehr situationsabhängige Sache von Con zu Con unterschiedlich - Angebot und Nachfrage halt: Die Krieger sterben uns weg? Dann muss eindeutig etwas an der Versorgung verbessert werden. Nicht genug Heiler da? Dann werden halt ein paar Dosen als Helfer zwangsverpflichtet (sehr schönes Spiel kann das geben
![]() Optimierungsversuche an sich müssen nicht ambientestörend sein. Bei Modernisierung sieht das Ganze schon anders aus. Die von dir beschriebenen Situationen leiden in erster Linie daran, dass wild mit modersten Fachausdrücken um sich geworfen wird. Es ist nichts modernes daran, dass man zum Verbinden möglichst saubere Verbände benutzen sollte, das wussten auch schon die ollen Griechen, das ganze dann aber "keimfrei" oder "antiseptisch" zu nennen erinnert einfach zu stark an moderne Medizin. Man sollte aber auch nicht der Meinung sein, dass die Darsatellung nur dann gut ist, wenn sie "unsauber" und archaisch ist. Es ist teilweise sehr erstaunlich, welche Kenntnisse im Bereich der Medizin bereit in der Spätantike vorhanden waren. Man wusste, dass nur eine saubere Wunde gut verheilt (ud besonders wusste man, wie man besonders dreckige Wunden zufügen konnte ![]() -------------------- Essen ist die wichtigste Mahlzeit am Tag!
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Miriel |
Geschrieben am: Jun 9 2006, 01:01 PM
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![]() Avatar Vitas ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 1917 Mitgliedsnummer.: 6 Mitglied seit: 15-August 05 ![]() |
Huhu
![]() Also das Beispiel welches du angebracht hast ist mir echt neu, sowas habe ich noch nie erlebt und werde es wohl hoffentlich auch nicht *angst*... Es gibt natürlich eine gewisse Tendenz dazu als Heiler im Larp "besser" werden zu wollen, wie Lares schon sagte, aber ich glaube eigentlich generell nicht, dass sich diese neuzeitlichen Begriffe einschleichen... Die Heiler die ich kenne tun das zumindest nicht...ich auch nicht ![]() Gleichzeitig denke ich, dass, besonders bei den Anfängern, die Leute durchaus davor zurückschrecken sowas wie "Auflegung eines rohen Fleischstückes auf die Wunde" wirklich zu raten, weil man einfach im Kopf immer noch recht neuzeitlich denkt und sowas dann einfach ausgeklammert wird, weil man ja schließlich OT gelernt hat, dass das alles sauber und toll sein soll ![]() Vielleicht haben Neulinge auch Angst, dass ihre Heilung von der SL nicht akzeptiert wird, wenn sie so seltsame Methoden anwenden? Reine Spekulation ^^ Ich persönlich finde solche obskuren Methoden natürlich klasse ![]() Dass Heiler übrigens nach Organisation streben halte ich für völlig verständlich...nachdem ich jetzt schon so ein paar Schlachten mitgemacht habe, stelle ich fest, dass sich Heiler ganz schnell ganz alleine fühle, wenn die Krieger aufeinmal Richtung Feind losgurken und man da aufeinmal mehr oder weniger alleine auf weitem Feld steht...Da tut es schon gut mit anderen zusammen zu arbeiten, was auch mehr Spielspaß bringt ![]() Bringt, wie ich aus Erfahrung sagen kann, auch viel mehr Spielspaß mit sich ![]() Gruß Anne -------------------- "Wir sind nicht die Heiler, die ihr sucht!"
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Johann |
Geschrieben am: Jun 9 2006, 01:08 PM
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![]() Heiler ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 40 Mitgliedsnummer.: 48 Mitglied seit: 22-May 06 ![]() |
Moin.
Beim Larp ist es ja immer gefährlich, mit der Historie zu argumentieren, denn im Zweifelsfall spielen wir ja Fändäsieee... Aber trotzdem: Ja, in der Antike war die chirurgische Wundversorgung und auch das Medizinalwesen (Rom: Vom Staat bezahlte Ärzte an öffentlichen Krankenhäusern!!!) sehr weit fortgeschritten. Aber der Wissensverlust vor allem in Zentraleuropa in der Zeit bis hin zum Hochmittelalter war enorm! Deine Argumentation in Richtung "Die waren doch nicht blöd damals / wir sind doch nicht doof --> Gefahr erkannt und abgestellt" finde ich nur bedingt hilfreich. Die Spielsituation in welcher Larps stattfindet akzeptiert finstere und bessere Götter, Dämonen und übermenschliches sowie schicksalhftes Geschehen. Irgendwie paßt MEINER Meinung nach ein zur Ader lassender Medicus, ein Glieder amputierender Feldscher oder ein hutzliges Kräuterweib - bei all welchen der Erfolg alles andere als garantiert ist - um vieles besser, als das übliche - hole er doch den Heiler, der gibt einen schönen anästhetischen Trank und operiert danach die rupturierte Appendix... IMHO sollte ein Lazarett im (Fantasy)Larp ein für den Patienten unschöner Ort sein, in den er gar nicht gerne geht. Nur wenn er muß! Ein Heiler sollte nicht die absoltue Sicherheit darstellen, wie er es leider häufig (aber Gott sei dank nicht immer!) tut. Gruß, Danny Edit: Verdammt, zu langsam gewesen. Wer sich für die "obskure" Seite der Medizin (Fisch auf Wunde und Stutenkot auf den schnipi...) dem sei die "medicina popularis" aus der Dragonsys Reihe empfohlen...wirklich gut! Bearbeitet von Johann am Jun 9 2006, 01:14 PM -------------------- meum est propositum in tabernam mori
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Frey Thomasson |
Geschrieben am: Jun 9 2006, 03:02 PM
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![]() Meister-Medikus ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 316 Mitgliedsnummer.: 8 Mitglied seit: 15-August 05 ![]() |
Die tatsache, das LARP Fantasy ist, ist für diese Argumentation ein zweischneidiges Schwert.
Einerseits hast du völlig recht, die mittelalterlichen Behandlungsmethoden passen sehr gut ins 'dreckige' Ambiente, das ein Schlachtencon bietet. Allerdings passen ins Fantasyambiente auch hervorragend die gut ausgebildeten Ärzte und Heiler, die genau wissen was und warum sie etwas tun. Es gibt dann eben solche und solche Heiler. Die, zu denen man lieber geht und ide, von denen man sich nicht behandeln lassen will. Beides hat für mich seinen Reiz im spiel. Die wirklich gute, helfende Behandlung gibt es dann eben nur bei einem wirklichen Arzt oder einem guten Heiler. Man sollte nur darauf achten, moderne Termini nicht zu verwenden und keine schmerzlose Blitzmedizin dürchzuführen. Eine Wundbehandlung sollte dauern und für den Patienten mit erheblichen Unannehmlichkeiten (Schmerzen) verbunden sein. Ich rege mich da auch viel eher über schlechtes Spiel auf, weniger über die Dinge die du genannt hast. Da wird teilweise nur mit dem Finger auf der Wunde herumgedrückt und die so instant geheilt, da werden Wunden nicht ausgespielt und fünf Minuten nach der Behandlung sind die Leute schon wieder topfit. -------------------- Ich will doch nur frühstücken, verdammt
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Sheanna O'Callahan |
Geschrieben am: Jun 10 2006, 11:37 AM
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![]() Heiler ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 36 Mitgliedsnummer.: 44 Mitglied seit: 15-May 06 ![]() |
Also für uns in Bayern gilt, dass viele Heiler den Feldscherlehrgang der Quiriner Kriegerakademie besuchen. Der wird von Dabor Wurzelkraft und dem Barden Dankwart geleitet. Ich kenne beide ganz gut und beide sind outtime Sanis. Ihre Einstellung ist, dass sie nur Sachen lehren, die auch in Realität durchführbar und gut sind, also Wunde reinigen mit pinzette, Wasser und Alkohol; Operationen; Schockbekämpfung etc. Dabei verlassen sie nie den Fantasierahmen (man vergleiche ihre IT-Bücher), aber es gibt keine nicht mehr zeitgemäßen Methoden in diesem 5-Tage-Lehrgang, außer vielleicht das Abbinden.
Deswegen sind viele Heiler hier bei uns der gleichen, nicht-altmodischen Meinung. Das finde ich sehr schade, und gerade deshalb sind beide meine Charaktere anderer Meinung und lassen mit sich auch drüber diskutieren. Vor allem muss man lehren, lehren, lehren. Wenn jemand zu mir Wörter wie "steril" oder "antiseptisch" sagt (was so jeden Con einmal passiert), sage ich: "Was ist das?". Bakteriozillen, hat Phyrelia gelernt, sind ganz gefährliche kleine Dämonen, die man am besten von Druide oder Priesterin austreiben lässt. ![]() Phyrelia als Elfe ist der Meinung, dass Körper, Seele und Geist eine Einheit bilden, und alle drei Schaden erleiden können. Wenn also jemand dem Patienten unnötig Schmerzen zufügt (weil sie viel Heilkunde und viel Kräuterkunde hat, sind das aus ihrer Sicht fast alle Schmerzen), verletzt derjenige die Seele und macht alles noch schlimmer. Patienten, die leiden oder Angst haben, sind ihr ein Greul und als Elfenheilerin stehen ihr zur Bekämpfung alle möglichen Mittel zur Verfügung. Sie hält außerdem jeden Heiler für blöd, der jedes eitrige Loch aufschneidet. Erstens gibt es Schröpfköpfe und Punktur und außerdem -tadaaa- diese Kräuter, die die meisten Menschen nicht kennen. Kritik an anderen Heilern zu üben, auch und gerade, wenn sie recht blutig arbeiten, ist gerade Teil der Charakterphilosophie, aber kaum modern, sondern eher eine reine Fantasieangelegenheit. Denn europäisch-mittelalterlich ist dieser ganzheitliche Ansatz wohl kaum. Uns Sheanna? Sheanna ist eine echte Sadistin. Aus Verletzungen muss man lernen. Aderlass, Ausbrennen, Wunde einsalzen, sie benutzt alles, was ihre Kenntnisse hergeben, um Patienten nicht nur gesund, sondern auch weiser zu machen. Aber Magie? Äh...da haben doch die Götter was dagegen? Außerdem misstraut sie viel mehr als Phyrelia Methoden, die sie nicht kennt. Meine Lieblingsmethoden unter den nicht mehr zeitgemäßen sind: - Kräuter drauf - Schröpfen - Ausbrennen - Fremdkörper ausschneiden - Wunden mit Essig auswaschen - die Götter um keinen Wundbrand anrufen - Maden und Blutegel - Aderlass Was sind eure? Aber auch die völlig aus der Mode gekommenen (Körperflüssigkeiten, Tierteile, frische Luft) sind toll! Blood and Gore! ![]() Außerdem empfehle ich dieses Video: http://www.magister-rother.de/homepagemagi...3/clausthal.mpg Schönes Wochenende, Andrea. |
Frey Thomasson |
Geschrieben am: Jun 10 2006, 02:09 PM
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![]() Meister-Medikus ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 316 Mitgliedsnummer.: 8 Mitglied seit: 15-August 05 ![]() |
Blutegel sind großartig und auch des Stechen mit langen Nadeln in bestimmte Körperzonen findet Frey ganz toll. Hat er erst neulich gelernt und übt auch noch.
Außerdem geht nichts über die Wunder der Alchemie und der Kräuterkunst (ist auch nur Alchemie). Und wer weiß, welche alchemistischen Wunderstoffe so in Kuhpisse drin sind .. Müsste er mal versuchen zu extrahieren (Hmm, ich muss mal im Labor kucken, ob ich genug Zeug für fraktionierte Destillation zusammensammeln kann. Das war schon in organischer chemie immer lustig.) Ansonsten ist Frey aber ein ziemlicher Grobian, wenn es um den Umgang mit Verletzten geht. Zumindest bei Kriegen und ähnlich zähem Gesocks, bei Frauen sieht das anders aus. Ich glaube es wird ein mordsspaß, sich im lazarett über die unterschiedlichen Behandlungsmethoden zu unterhalten "IHR WOLLT WAS MACHEN?? SEID IHR NOCH BEI TROST?" -------------------- Ich will doch nur frühstücken, verdammt
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metzgermeister |
Geschrieben am: Jun 11 2006, 07:50 AM
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![]() Heiler ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 48 Mitgliedsnummer.: 35 Mitglied seit: 10-March 06 ![]() |
Hachja, solche Anekdötchen passieren auch mir in der Tat häufig. Mir persönlich ist der Begriff "desinfizieren" für "Wunde reinigen" ja schon zu modern, "steril" trifft es aber auch gut. Ich persönlich spiele nach dem Motto: Hauptsache, es macht Spaß, sieht gut aus und man kann sich vorstellen, dass eine Methode wirken könnte, ob die Methode auch OT wirkt ist für mich völlig nebensächlich.
Vorsicht, hier kommst du in der Tat auf einen holprigen Weg. Deiner Umschreibung nach zu urteilen, orientierst du dich für das LARP am europäischen Frühmittelalter ( ![]() Deshalb: Zustimmung für den ersten Abschnitt deines Posts, Widerspruch für den zweiten. Wobei du es ja selbst in der Hand hast, ein "frühmittelalterliches" Lazarett aufzumachen - ich glaube, da hätten viele Spaß daran, und vielleicht verbreitet sich dann die Idee, wer weiß? Gruss Christian, ![]() Bearbeitet von metzgermeister am Jun 11 2006, 07:51 AM |
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Johann |
Geschrieben am: Jun 11 2006, 12:04 PM
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![]() Heiler ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 40 Mitgliedsnummer.: 48 Mitglied seit: 22-May 06 ![]() |
Moin.
@ metzgermeister: Vorsicht! Prozeduren wie das Anlegen von Hunden auf Katzen auf schwelende Wunden (genauso wiefrisch halbierte Fische) oder austretende Abdominalorgane, die Anlage einer Eiterzwinge (oder des durch die Haut gestochenen Eiterseiles) in den Nacken, z. B. bei Beinverletzungen (!!!), um den "guten Eiter" auch im Nacken fließen zu lassen (der ja eigentlich immer Heilung versprach ![]() ![]() Mir geht es vor allem um die nicht allzu optimierte Krankenversorgung: Der Ruf "Heiler" sollte IMHO nicht immer (nur) eine effiziente Krankenversorgung nach sich ziehen - die Instantheilung mit mal schnell Bein annähen / anzaubern ist da nur eine Maximalform - sonder eigentlich auch etwas Angst und Bange beim Patienten auslösen, weil ein optimales Ergebnis möglich aber nicht garantiert ist. Medizin ist (für Arzt und Patienten) gefährlich. Meiner Meinung nach sollte sie das auch im Larp sein. Und das erreicht man schlüssig vor allem dadurch (wie ja auch einige meiner Vorredner schrieben!), daß man als Behandelnder seine Techniken nicht zu optimal gestaltet. Gruß, Danny Bearbeitet von Johann am Jun 11 2006, 12:05 PM -------------------- meum est propositum in tabernam mori
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metzgermeister |
Geschrieben am: Jun 11 2006, 01:50 PM
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![]() Heiler ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 48 Mitgliedsnummer.: 35 Mitglied seit: 10-March 06 ![]() |
Ist mir bekannt. ![]() Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Von mir aus kann zum Beispiel ein Schamane auch einen Heiltanz um mich aufführen - so etwas würde OT niemals nicht helfen, aber wenn der betreffende Spieler sein Talent Heilkunde so darstellt, bitteschön.
Instantheilungen sind absolut nicht mein Ding. "Wunde reinigen, Verband drauf, weiter geht`s"... vergessen wir es. Auch eine magische Heilung ("Bein anzaubern") sollte m.M.n. zuvor durch mundane Wundversorgung unterstützt werden - sprich, man näht das Ganze in einer Operation wieder an, danach stabilisiert und beschleunigt die Magie die Heilung...
Nunja, trotzdem muss nicht jeder die von dir beschriebene Meinung teilen - was, wenn jemand z.B. einen an die Antike angelehnten Heiler spielt? Dessen Methoden wären unweigerlich etwas besser und sauberer als die eines ans Mittelalter angelehnten Heilers. Wobei ich grundsätzlich eher unterstelle, dass die "Instant"-Heiler sich überhaupt nicht an einer historischen Vorlage orientieren, sondern eher auf Bequemlichkeit, Schnelligkeit und "Schnell-wieder-kampfbereit-sein" ausgelegt sind. Will sagen, die meisten spielen nicht "zu modern" sondern "zu optimiert". ![]() Gruss Christian |
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Sheanna O'Callahan |
Geschrieben am: Jun 12 2006, 12:01 AM
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![]() Heiler ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 36 Mitgliedsnummer.: 44 Mitglied seit: 15-May 06 ![]() |
Trotzdem müssen gerade "mundane" Heiler mit den magischen Heilern konkurrenzfähig bleiben. Und es gibt auch Spieler, die entweder einen leidenden Charakter nicht darstellen wollen oder kein Kunstblut sehen können...
...deswegen muss man wohl einen Mittelweg finden zwischen der Patientenverunsicherung und der Effizienz. Eine regeltechnische Möglichkeit (wenn man nach DragonSys spielt) ist: - Das Reinigen (wie auch immer) der Wunden vor dem Heilzauber benötigt die Fähigkeit Heilkunde und gründliches Ausspielen. Bei Nichtbeachtung muss die SL eingreifen (Wundbrand). - Der Zauber "Wunde reinigen" wird nicht benutzt. - Heilkunde wird von einer geschlossenen (30 P.) zu einer offenen Fähigkeit und Erste Hilfe für 10 Punkte, Genaueres habe ich aus den Hausregeln unten angehängt, für den, den's interessiert. Damit sind auch verkürzte Heilzeiten verbunden, um nicht immer hinter den magischen zurück stehen zu müssen. - Ja, und dann müssen die Spieler das ganze toll finden. Das ist ganz wichtig, und deshalb versuche ich im Allgemeinen, keinem Spieler eine Heilungskonsequenz zu drücken, die er nicht ausspielen mag...und sie alle, verletzt oder nicht, miteinzubeziehen. ____________________________________________________________________ Hier die regeltechnischen Sachen, für den, der's braucht... Erste Hilfe (10): Erste Hilfe beinhaltet zwei Aspekte: Ein Charakter mit erster Hilfe kann Wunden so verbinden, daß die Blutung gestoppt wird und der betroffene Charakter nicht mehr verbluten kann. Für die Berechnung der Heilzeit gelten die Regeln für eine unverbundene Wunde. Außerdem beinhaltet Erste Hilfe die Kenntnis des korrekten Reinigens einer Wunde, um Entzündungen, Wundbrand und Blutvergiftungen zu verhindern. Durch die Investition von 20 Punkten kann Erste Hilfe zu Heilkunde aufgestockt und von da an als Heilkunde weitergelernt werden Heilkunde: 30 Blutungen stoppen, Wunden reinigen, Wunden fachgerecht verbinden, grundlegendes Wissen über Krankheiten, Umgang mit einfachen Fremdkörpern in Wunden 40 Einrenken von Gelenken 50 Heilen einfacher Krankheiten (Husten, Schnupfen, grippale Infekte etc.), Kenntnis von Ausleitungsverfahren (Einsatz von Blutegeln und Schröpfköpfen) 60 Reduktion der Heilzeit für fachgerecht verbundene Wunden auf einen halben Tag (12 Stunden), Schienen von Knochenbrüchen 70 Heilen von Kinderkrankheiten, Durchführung korrekter Amputationen 80 Einrichten von Knochenbrüchen, Umgang mit komplizierten Fremdkörpern in Wunden 90 Grundlagen der Geburtshilfe, Assistenz bei Geburten 100 Heilen schwerer Krankheiten (Bronchitis, Angina etc.) 110 Betreuung von normalen Geburten 120 Reduktion der Heilzeit für fachgerecht verbundene Wunden auf einen Vierteltag (6 Stunden) 130 Betreuung schwererer Geburten 150 Heilen epidemischer Krankheiten I (Ruhr, Pocken) 200 Heilen epidemischer Krankheiten II (Cholera) 240 Reduktion der Heilzeit für fachgerecht verbundene Wunden auf einen Achteltag (3 Stunden) |
metzgermeister |
Geschrieben am: Jun 12 2006, 06:37 AM
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![]() Heiler ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 48 Mitgliedsnummer.: 35 Mitglied seit: 10-March 06 ![]() |
Müssen sie das wirklich? Ich persönlich halte nicht viel davon. Sicher, die Heilzeiten im DragonSys sind indiskutabel und sollten von jeder Orga modifiziert werden. Aber ob man da wirklich für einen echten Ausgleich sorgen muss...Mundane Heilkunst muss gar nicht sooo effizient sein, Hauptsache, es ist schön dargestellt.
Klar, ich gehöre zumindest auch zu ersterem - aber dann spielt man halt ohnmächtig und lässt die Augen zu. Ich kann mich noch an sehr entspannende Nickerchen im Lazarett in früheren Zeiten erinnern. ![]()
Aber ich sehe das mit der "Patientenverunsicherung" eher skeptisch, darauf wollte Johann ja auch hinaus. Aber welcher Spieler lässt an seinem Charakter schon gerne z.B. eine Amputation oder etwas ähnliches vornehmen? Oder wer hätte Spaß daran, zwei Tage lang Wundbrand oder eine immer wieder aufbrechende Wunde (oder was auch immer) darzustellen?
Das ist, zumindest in meinem Umfeld, theoretisch schon seit Jahren Standard. Theoretisch, denn welche Spielleitung schaut da schon drauf, ob und wie das ausgespielt wird? Ganz ehrlich, ich habe als SL für so etwas nie Zeit. Man erlebt hier und da, dass der Geheilte in solchen Fällen "freiwillig" eine entzündete Wunde auf sich nimmt. Da bin ich voll dafür. Und auch einen Knochen könnte man richten, bevor man die Magie reinfließen lässt...
Nette Hausregeln, wobei mir der Nutzwert hinsichtlich der "Effizienz" nicht so einleuchtet...was hindert einen daran, die Heildauer einfach pauschal zu reduzieren. ![]() Gruss Christian |
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Johann |
Geschrieben am: Jun 12 2006, 08:17 AM
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![]() Heiler ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 40 Mitgliedsnummer.: 48 Mitglied seit: 22-May 06 ![]() |
Moin zusammen.
Meiner Meinung ist zu modern fast mit zu optimiert gleichzusetzen. Na ja...jeder wie er mag - Spaß und Ausspielen ist halt im Zweifelsfall Trumpf. Habe über Jahre mal in einer guten Kampagne im Raum Bielefeld gespielt. Dort wurde Verwundungsspiel sehr intensiv betrieben. Hatte den Vorteil, daß die Spieler sich sehr mit dem "erst zuhauen, dann fragen, dann denken" zurückgehalten haben. Denn jede Verletzung war ein massives Risiko, welches mindestens einen echt unschönen Behandlungszyklus nach sich zog... wenn nicht mehr. Klappt narürlich nur schön in gut organisierten Kampagnen / Gruppen, wo z. B. eine amputierte Hand als gutes ambientespiel akzeptiert wird und nicht mal schnell "wieder-her-gehext" wird, weil, ist ja doof ![]() Und magische Heilung... ein Feldscher mit dem Brenneisen oder ein Medicus mit Blutegeln kann IT kein adäquater Ersatz für die heilenden Hände einer magisch begabten, wunderschönen, halbätherischen Elb/fe sein! Das setzt aber zwei Dinge voraus: 1. Darstellung, Darstellung, Darstellung!!! von entsprechender Qualität! 2. Magische Heilung ist außergewöhnlich, weil selten! Und der Erzmagus vom Elfenbeniturm, Bezwinger des ehernen Feuers und der 108 Dämonen der Niederhölle heilt nicht mal eben jeden dahergelaufenen Vagabunden, der beim Geprügel in der Taverne die Nase gebrochen bekommen hat. Gruß, Danny Bearbeitet von Johann am Jun 12 2006, 08:18 AM -------------------- meum est propositum in tabernam mori
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Frey Thomasson |
Geschrieben am: Jun 12 2006, 07:08 PM
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![]() Meister-Medikus ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 316 Mitgliedsnummer.: 8 Mitglied seit: 15-August 05 ![]() |
Oh wie ich mir wünsche, das viel mehr Spieler so denken. Verwundungen gehören mit zum Besten, was einem passieren kann, wenn man Ambientespiel machen will. Aber den Meisten Kämpferspielern gehts halt nur ums moschen, und da will man ja nicht eine Schlacht verpassen. Ich finde es viel spannender, wenn die Lage ernst wird und die Hälfte des Lagers verwundet und unfähig zu kämpfen ist. Ich mag diesen Optimierungsdrang nicht, auch und grade bei P&P; Dass das auch im LARP so um sich greift, ist mir übelst zuwider.
So und nicht anders ist es. Magische Heilung sollte was besonderes sein. Mit Ritualen, Liturgien und Risiken. Grade für den Heiler. Für den sollte es erschöpfend sein, vielelicht gibt er ja auch etwas seiner Lebenskraft ab. Sowas würde ich mir für meinen Char wünschen, für diese ganz besonderen Situationen wo die Liebste oder der gute Freund vorm Exitus bewahrt werden muss. Noch was: Ich würde auch gerne mal einen patienten 'verlieren'. Es schlicht nicht schaffen ihn zu retten, auch unter aller Auferbietung meines Könnens und Kräfte. Die aufkochenden Emotionen deswegen auszuspielen würde mir unglaublich viel Spaß (naja, Spaß ist vielleicht etwas gewagt) machen. Nur leider muss man dafür ersteinmal eien Spieler finden, der dazu bereit ist. Denn einfach so werde ich niemanden auf dem OP-Tisch sterben lassen, nur weil ich die Tragödie ausspielen will. Bearbeitet von Frey Thomasson am Jun 12 2006, 07:10 PM -------------------- Ich will doch nur frühstücken, verdammt
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Johann |
Geschrieben am: Jun 13 2006, 06:52 AM
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![]() Heiler ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 40 Mitgliedsnummer.: 48 Mitglied seit: 22-May 06 ![]() |
Moin.
@Frey Thomasson: Patienten verlieren - geht sauber eigentlich nur mit Opferregel. Ist aber auch ideal, um den anderen Spielern aufzuzeigen, daß der heiler viel kann, viel tut - aber keine Lebensversicherung ist, obwohl er doch sofort einen Fisch auf die Axtverletzung... aber lassen wir das ![]() Gruß, Danny Bearbeitet von Johann am Jun 13 2006, 06:52 AM -------------------- meum est propositum in tabernam mori
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