Datum: 11.-13.04.2008
Orga: LoP (Danglar)
Unterbringung: Vollverpflegung, Unterkunft in JuHe-Zimmern
Dort gewesen als: Festrollen-NSC (Cornelius Umbra, Wildhüter)

Hintergrund:
Der alte Falgath, der weltliche Herrscher der Reichs Danglar, ist tot und sein legitimer Nachfolger nicht bekannt. Darum herrscht der Kharad, die Inquisition, mit eiserner Hand und "läutert" alle, die sich widersetzen. Die Kharator, Haustruppen des Kharads, übernehmen an immer mehr Stellen die Funktionen, die eigentlich in den Aufgabenbereich des Ordens oder der Rotwehr fallen würden. Ein Bruderkrieg scheint unabwendbar.
In dieser angespannten Situation reisen nun Mitglieder der Koalition aus mittelländischen Reichen in Gefolgschaft eines Bhan (danglarischer Ritter) an den Hof des Falgetarqen von Krat (oberster Herrscher über einen er vier Landesteile Danglars, vergleichbar mit einem Herzog), um diesen für den bevorstehenden Kampf gegen den Kharad für sich zu gewinnen. Der Falgetarq allerdings ist seid dem Tod seines Sohnes Victor (er war im Dienste der Kharator, als sein in einer Seeschlacht von der Koalition versenkt wurde) offabar nicht mehr ganz er selbst - selbst seine vier treuen Tarqs (seine direkten Lehnsnehmer) erkennen ihren Herren kaum wieder.

Ablauf:
In Gefolgschaft des Bhans reisten die Spieler am späten Freitag Abend an und wurden einzeln dem Falgetarqen sowie dessen Assistentin und Tochter vorgestellt. Aus Gründen der Höflichkeit wurde der Tod des Sohnes noch nicht thematisiert. Beim Abendessen hatten die Spieler dann die Möglichkeit, die Bediensteten am Landsitz kennenzulernen: Die Köchin, der Wildhüter, die Zofe der Falgetarqen-Tochter, ein paar Gardisten,... und ein paar Informationen zu sammeln.
Am nächsten Tag reisten die 4 Tarqs an, die jeweils eine ganz eigene Einstellung zum drohenden Krieg und der Verfassung des Falgetarqen hatten. Nachdem sie morgens einem Gedenkgottesdienst beiwohnten, äußerten die Spieler dann beim Mittagessen ihre Vermutung, der Falgetarq stünde unter dem Einfluss von Gift. Dieser zeigte sich aufgebracht und gab ihnen einen Tag Zeit, diese Behauptung zu untermauern. Im Laufe des Tages wurden die Spieler darauf aufmerksam, dass die Zofe im Wald nach dem Wildhüter suchte und wurden misstrauisch. Nach und nach konnten die Spieler dann Gift nachweisen und den Kreis der Verdächtigen eingrenzen. Nach einer Traditionellen Jagd auf einen Troll gelang es ihnen dann schlussendlich, die Verwörung aufzudecken und die darin verstrickten Personen festzusetzen. Die Tochter des Falgetarqen, deren Zofe und der Wildhüter wurden des Hochverrats angeklagt. Während ein Teil der Spieler nun die Anklage übernehm, versuchten andere, die Drei zu verteidigen und aufzuzeigen, dass dies im Grunde die Schuld des Kharad gewesen sei - gegen die die Spieler den Falgetarqen ja schließlich auf ihre Seite zu bringen versuchten. Da die Zofe nur unwissende Handlangerin gewesen war, wurde ihr verboten, ihren Beruf weiterhin auszuüben und nahegelegt, das Land zu verlassen. Der Wildhüter wanderte für 10 Jahre in den Kerker und verlore, da er sich von den Khardin für die Herstellung des Giftes bezahlen lies, die rechte Hand. Die Tochter des Falgetarqen schließlich wurde, da sie das Gift nutzte, um ihrem Vater Paranoia zu bescheren, aus Danglar verbannt.

Positives:
Anmeldung/Orga wie immer unkompliziert, im Vorfeld stets erreichbar und im Spiel angenehm unauffällig (die Orga war als NSC im Spiel integriert und konnte so die Spieler unauffällig auf die richtige Spur bringen. Die NSC erhielten ein paar Tage im Voraus eine Auflistung der Festrollen, deren Charaktereingenschaften, Motivationen und für den Plot relevante Handlungen. Die große Zahl an Festrollen sorgte dafür, dass die Spieler nach belieben ausfragen, kombinieren, verfolgen, usw. konnten. Die Ausstattung fast aller Spieler und NSCs war überdurchschnittlich und sehr passend (bis auf diesen komischen Wenziger, der den Schnitt wieder runter zog ). Auch die Räume wurden sehr schön hergerichtet, mit Wappen, Kerzen und einem rustikalen Thron im "Thronsälchen".
OT-Blasen habe ich keine bemerkt. Dass es Samstag abend nach der Verhandlung beim Essen dann ziemlich schnell ins OT ging, ist vielleicht etwas schade, war aber vorherzusehen und meiner Meinung nach vollkommen OK.
Meine Rolle als Wildhüter hat fast durchweg Spass gemacht, obwohl ich mir mein Urteil nicht so wirklich gefallen hat (Kerker und Hand ab ist nicht wirklich ein schönes Ende für einen rücksichtslosen Oppertunisten... ich hätte mit Tod oder, dank der Khardin am Richtertisch, mir Freispruch gerechnet). Ich war teilweise sehr erstaunt, wie sehr manche Spieler auf Details achten (auch, wenn die im Endeffekt dann nicht relevant waren) und auf die Eigenheiten der Charaktere eingegangen sind - so wurde ich, als meine Schuld feststand, nicht einfach gesucht und mit Waffengewalt zum Landsitz gebracht; der Bhan suchte mich auf und bat bat mich, gegen die mir verhasste Köchin auszusagen, die man als Giftmischerin in Verdacht hätte. So durfte ich dann mit selbstzufriedenem Gesicht in meinen Untergang schlendern, ganz großes Tennis Die Gerichtsverhandlung war zwar leider sehr langatmig und wirkte stellenweise sehr modern, aber die Show, die unsere beiden Verteidiger boten, war einfach klasse!
Sowohl unter den Spielern wie NSCs habe ich viele alte und neue Bekannte getroffen - macht immer wieder tierischen Spass mit euch.
Die Unterbringung war JuHe-Standard und das Essen wie immer, wenn Raphaela in der Küche steht, einfach spitzenklasse!
Und auch das Wetter hat mitgespielt

Negatives:
Es gibt meiner Meinung nach relativ wenige Punkte, die ich als nicht so gelungen empfunden habe.
Zunächst wäre da die Trauer-Andacht; diese war einfach viel zu lang, nicht zuletzt wegen eines Liedes mit zweistelliger Strophenzahl. Sowas sollte man nächstes Mal ein wenig abkürzen, in dem man z.B. die Strophen auswählt, die zum sonstigen Thema der Andacht passen.
Die Gerichtsverhandlung wirkte stellenweise sehr modern und zog sich stellenweise extrem in die Länge, vor Allem da einige Zeugen bei ihren Aussagen sehr weit ausholten. Auch die Ermahnung des Falgetarqen, doch bitte endlich zur Sache zu kommen, half da wenig. So lange Zeit fast regungslos auf dem Anklagestuhl zu sitzen und nichts sagen zu dürfen ist nicht sooo prickelnd. Mein Vorschlag wäre, bei nächsten Mal die Anzahl der Zeugen pro Seit ezu begrenzen und den "Anwälten" nur eine bestimmte Zeit für die Befragung zu geben (für Danglar passend wäre da ja "Eine Sanduhr pro Zeuge" ).
Die Befragung der Angeklagten vor der Verhandlung musste in den OT-Schlafzimmern stattfinden, was nicht sooo ambientig war, aber mich selbst hat es nicht besonders gestört.
Schön wäre gewesen, wenn es für die NSC wie beim LoP23 einen kleinen Raum zum Ausruhen und/oder Absprechen gegeben hätte; bei der geringen Anzahl der Räume war das aber durchaus nachvollziehbar.

Fazit:
Als der Begriff "Hofhaltung" fiel, war ich zunächst sehr skeptisch, weil dies eigentlich so garnicht meinem Spielstil entspricht. Sehr schnell zeigte sich dann aber durch die ganzen Hintergrund-Infos für uns NSCs, dass es eine Mischung als IT-Politik und Kriminalfall werden würde. Dieses "Larp meets Cluedo" ist sehr gelungen und war eine sehr schöne Spielerfahrung. Ich hoffe, die Spieler hatten genau so viel Spass dabei, mich zu enttarnen, wie ich beim Versuch, mich aus der Affäre zu reden. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Con
Danke an die Orga, die Spieler und natürlich meine Mit-NSC, hat sehr viel Spass gemacht!

Bilder:
Meine Bilder gibt's unter: http://www.teleservice-koper.de/danglar/LoP24/