Grundhandgriffe des Heilers, Oder: Wie popel ich die Rippe da raus?

Tach, salut und Vergebung! Nach einem netten, durchlarpten und sehr heilintensiven Wochenende, habe ich mir gedacht, ich eröffne hier mal einen Thread, den es a) hoffentlich noch nicht gibt und b) nicht gleich in die Versenkung zieht, weil sich viele Leute beteiligen . Mir geht es hier um grundsätzliche "Handgriffe", die ein Heiler bei der Versorgung der üblichen Kampfwunden tun kann, etwa in dieser Form:


Leichte Schnittwunde:

1. Umliegende Kleidung entfernen, notfalls aufreißen oder "-schneiden".

2. Wunde mit Alkohol/heißem Wasser abtupfen/auswaschen.

3. Nicht zu locker verbinden.



Folgende Wunden (zu denen ich natürlich selbst erstmal keine Allzwecklösungen parat habe, sonst würde ich wohl kaum diesen Thread eröffnen ) fallen mir aus dem Stehgreif noch ein:

- Rippenbruch

- Pfeil-/Bolzenwunde

- Quetschung (Schlag durch stumpfe Waffe)

- Bruch eines Gliedmaßes

- größere/tiefere offene Wunde

- Kopfwunde

- zerschmettertes Gelenk



Nun ist eure Erfahrung gefragt, denn ich denke, ein solcher, kleiner Leitfaden würde keinem frisch gebackenen Heiler schaden, ob er sich nun genau daran hält oder ihn einfach als Anregung sieht.

Hab da grad was ganz nettes über Pfeilwunden gefunden:
www.bogenschiessen.info/wissen/medizin/pfeilwunden2.pdf

Sorry, dass ich grad nicht mehr dazu schreibe, aber bin grad erst aufgestanden... muss erstmal klarkommen

Hallo,
teilweise praktiziere ich das so bzw. stelle ich mir vor, dass man es so machen könnte:

Rippenbrüche werden, laut Wikipedia, nicht Ruhiggestellt, stelle ich mir auch schwierig vor. Ansonsten eben das übliche, entsprechendes Körperteil richten so, dass es wieder in der korrekten Position ist und dann schienen.
Zerschmetterte Knochen etc. operiere ich meistens, also aufschneiden mit Pinzette etc. alles in Form bringen, zumachen, schienen.
Nett ist es auch wenn man dem Patieten z.B. den Arm in eine Schlaufe packen kann oder ähnliches.

Ja nachdem wie der Pfeil in der Wunde verblieben ist.
Durchschuss: Reinigen, nähen
Spitze im Körper: Reinigen und Pfeil mit einer Pfeilwanne entfernen, nähen oder ähnliches.
Spitze druchgeschossen, schaft noch im Körper: Hinteren Teil mit den Fletches absägen Schaft heraus ziehen, reinigen, nähen o.ä.

Da dürfte sich ja einiges Blut ansammlen, ich würde das punktieren und das überflüssige Blut ablassen (hmm, da sollte sich doch was basteln lassen), Salben dürften auch nicht schlecht sein.

Da kann man doch schön dran rumoperieren, am besten mit einem Assistenten (was ansich nie schlecht ist, auch bei Brüchen etc.) reinigen, aufschneiden, der Assi kann dann die Wundränder mit den Wundhaken offenhalten, drin arbeiten, zu nähen, verbinden etc.

Schicken Verband basteln oder nähen.

Und natürlich, so fern der Patient zustimmt, schön viel mit Kunstblut etc arbeiten.

Gruss
T.

Klasse Idee, der Thread! klatsch.gif Nach genau sowas hab ich letztens erst gesucht, bei manchen Sachen war ich (als frisch gebackene Heilerin ) etwas ratlos ...

Bei Rippenbrüchen würd ich wohl einen festen Verband zum Stützen machen, richtig Schienen geht ja schlecht ... und bei richtig fiesen Sachen (riesiger Hammer/Axt als voller Treffer in die ungeschützte Brust) operieren. Was liegt direkt hinter den Rippen, die Lunge? (war eine Niete in Biologie) Jedenfalls da Knochensplitter rausfischen, Knochen richten, evtl. Durchstoß vom Knochen im Organ nähen ...
Im Heilerhandbuch das MASH wird vorgeschlagen, einen zersplitterten Knochen nach dem zusammenzupuzzeln der Splitter mit festem Zwirn oder besser noch Katzendarm (glaub ich ) zum umwickeln. Man könnte die Splitter auch zusammenleimen (mit Knochenleim )

Pfeilwanne? Meinst du dieses kellenartige Ding, dass man unter den Pfeilkopf schiebt und dann rauszieht? Dann kenn ichs unter den Namen "Pfeilsonde", "Löffelsonde" oder "Löffel des Diokles" (nur, damit jeder weiß, was gemeint ist).

Gute Ideen, bei Quetschungen kann man sonst so wenig machen ... im Prinzip bräuchte man hier eine Röhre, die an einem Ende spitz zuläuft, oder man arbeitet mit Skalpell und Röhre. Und ein Gefäß zum Blut auffangen, damit man nicht überall rumsaut.

Brandwunden fehlen noch!
Ich würde völlig verbranntes Gewebe rausschneiden (fällt bei leichten Verbrennungen weg), dann mit Brandsalbe behandeln und verbinden. Eine nette Sache fände ich auch, mit Wasser vollgesogenes Moos auf die Wunde zu legen (wäre real wohl eine blöde Idee, aber ich mag Fantasy-Heilmethoden, die die Heilerei etwas unmoderner wirken lassen).

mfg
Annkathrin

Hallo,
ja, meine "Pfeilwanne" ( jetzt, da ich das noch mal bei Tagelese kommt mir das Worta uch seltsam vor ) meint die von dir genannten Gegenstände.

Ich denke, das Punktieren von Prellungen kann man ähnlich handhaben wie einen Aderlass.

Die Idee für Brandwunden finde ich auch toll.

War gestern wohl schon wirklich etwas spät

Gruss
T.

Vielleicht kein wichtiger zusatz, aber bei Brandwunden würde ich die wunde erst kühlen, reinigen etc und dann eine salbe auftragen.

nur ein beispiel von mir

L.K.

So nach fast 4 Jahren mal ein neuer Beitrag:

Bei einem gebrochenem Arm ein Armtragetuch aus einem Dreiecktuch.
Man Könnte dies aus beigem Stoff andfertigen. Einfach ein Dreieckstuch ausm
Verbandkasten als Vorlage nehmen oder Hier : http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...reiecktuch7.JPG

Arbeitet ihr eigentlich nach den Regeln der Viersäftelehre - ansatzweise oder gar nicht?

Sprich zu viel Hitze mit Kälte behandeln etc. ...
Ich schau grad, dass ich mir das, wenigstens ein bisschen, merken kann um während der Behandlung schlau daher reden zu können ...

Die Vier-Säfte-Lehre ist zwar an sich nett, taugt aber in der Praxis eher für die innere Medizin und weniger für das, was auf nem Con dauernd passiert, nämlich irgendwelche Wunden. Wenn man Krankheiten, Gifte, etc. behandelt bieten die Säfte wesentlich mehr Möglichkeiten, bei der Versorgung von Verletzten kann man es höchstens mal als Kommentar einfließen lassen, was dann in der Praxis eher untergeht.

verbrennungen würde ich mit angefeuchteten moos und maden behandeln.... die maden futtern das abgestorbene gewebe weg und sorgen für eine gute wundheilung... ausserdem muss der pazient nochma wiederkommen zur madenentfernung.... nacher wird er noch von innen aufgefuttert

für prellungen würde ich das erwähnte kupferröhrchen, blutegel oder so saugglocken aus glas empfehlen, die über feuer erhitzt werden und dann auf die betreffenden stellen gesetzt werden.... da das aber auch von masseuren (oder so) verwendet wird, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob das ungefährlich ist und von jedem praktiziert werden darf... da sollte man sich mal kundig machen.....